Neuer Katalog der Städtischen Sammlungen Freital: Einblick in die regionale Geschichte und Entwicklung der Stadt seit der Gründung 1921
In Freital gibt es spannende Neuigkeiten: Die Städtischen Sammlungen auf Schloss Burgk haben einen neuen Katalog veröffentlicht, der die reichhaltige Geschichte der Region aufzeigt. Von der Gründung der Stadt im Jahr 1921 über die Entwicklung vom romantischen Tal zur industriellen Arbeiterstadt bis hin zu bedeutenden Persönlichkeiten wie Gottfried Reichert – der Katalog bietet faszinierende Einblicke in die lokale Kultur und Tradition. Er dokumentiert nicht nur die Bedeutung der Glasherstellung und Braukunst, sondern würdigt auch die industrielle Stärke, die Freital bis heute auszeichnet. Ein Muss für alle Geschichtsinteressierten und Heimatliebhaber!
Die Städtischen Sammlungen Freital auf Schloss Burgk haben kürzlich einen neuen Katalog veröffentlicht, der umfassend über ihre regionalhistorischen Ausstellungen informiert. Diese Sammlungen haben eine lange Geschichte, die bis zur Eröffnung des "Städtischen Heimatmuseums Freital" im Jahr 1924 zurückreicht. Zu dieser Zeit betrug der Jahresetat des mehrheitlich sozialdemokratischen Parlaments der erst drei Jahre zuvor gegründeten Stadt 2500 Mark.
Im Laufe der Jahre wuchs der Museumsbestand durch zahlreiche private und institutionelle Schenkungen. Von November 1938 bis September 1939 konnte man die Sammlungen in den leerstehenden Räumen des Stadtcafés Schröter präsentieren, einem Gebäude aus dem Jahr 1927/28, das im Stil der Reformarchitektur errichtet wurde und zentral am Döhlener Neumarkt liegt. Seit der Enteignung der letzten Besitzer im Jahr 1946 ist das kommunale Museum im ehemaligen Rittergut Burgk untergebracht. Es hat sich zu einem Besuchermagneten und Kompetenzpartner für Wissenschaft und Forschung entwickelt.
Die in der Publikation vorgestellten Objekte veranschaulichen eindrucksvoll den Wandel der Region und die Entwicklung des Weißeritztals, das einst als das berühmteste romantische Tal Europas galt und sich zu einer industriellen Arbeiterstadt entwickelte. Der Katalog zeichnet zudem die Stadtgründung im Jahr 1921 und die Entwicklung bis zur Wendezeit 1989/90 nach.
Eine interessante Persönlichkeit, die in dieser Geschichte eine Rolle spielte, ist Gottfried Reichert, ein Chemie- und Kohlebergbau-Unternehmer, der in seiner Döhlener Fabrik erstmals konzentrierte Schwefelsäure herstellte und damit die Unabhängigkeit Sachsens auf diesem Gebiet unter Beweis stellte. Zudem wird Friedrich August Leßke erwähnt, der von 1841 bis 1904 lebte und 1876 als Kantor in Deuben wirkte.
Die Glasherstellung hat im Freitaler Raum eine jahrhundertealte Tradition. Die erste mit Steinkohle betriebene Glashütte Deutschlands wurde 1892 in Potschappel von Graf von Hagen errichtet. Auch die größte Freitaler Brauerei, die Brauerei Herrmann Gerlach & Sohn, hat ihre Wurzeln in der Döhlener Rittergutsbrauerei. Die Bergarbeiter der Region hatten nicht nur ihre hart erarbeiteten Ansprüche auf Arbeit, sondern erhielten auch eine steuerfreie Prämie in Höhe von 10.000 Mark als Deputat.
Ein bemerkenswerter Aspekt der industriellen Geschichte Freitals ist das VEB Edelstahlwerk „8. Mai 1945“, das 17 Länder auf drei Kontinenten belieferte. Heute zählt Freital zu den Orten, an denen Stahl gehärtet wird und somit eine zentrale Rolle in der industriellen Landschaft Sachsen spielt.
Fakten
- Die Städtischen Sammlungen Freital auf Schloss Burgk verfügen nun über einen Katalog über ihre regionalhistorischen Ausstellungen.
- 1924 wurde das damalige "Städtische Heimatmuseum Freital" eröffnet, der Jahresetat, den den das mehrheitlich sozialdemokratische Parlament der erst drei Jahre zuvor gegründeten Stadt dem Heimatmuseum zukommen ließ, betrug 2500 Mark.
- Der Museumsbestand wuchs durch private und institutionelle Schenkungen schnell, von November 1938 bis September 1939 präsentierte man dann die Bestände in den verlassenen Räumen des Stadtcafés Schröter im 1927/28 im Stil der Reformarchitektur errichteten Stadthaus am zentral(er) gelegenen Döhlener Neumarkt.
- Seit der Enteignung der Besitzer 1946 hat das kommunale Museum nun im ehemaligen Rittergut Burgk sein Domizil, ist Besuchermagnet und Kompetenzpartner für "Wissenschaft und Forschung".
- Die Objekte, die in der Publikation vorgestellt werden, führen den Wandel der Region und die Entwicklung des Weißeritztals vom einst berühmtesten romantischen Tal Europas zur industriellen Arbeiterstadt vor Augen.
- Die Stadtgründung 1921 und die Stadtentwicklung bis zur Wendezeit 1989/90 nachgezeichnet werden.
- Der Chemie- und Kohlebergbau-Unternehmer Gottfried Reichert in seiner Döhlener Fabrik erstmals konzentrierte Schwefelsäure und bewies damit die Unabhängigkeit Sachsens auf diesem Gebiet.
- Friedrich August Leßke lebte von 1841 bis 1904 und trat 1876 in Deuben als Kantorener an.
- Die Glasherstellung im Freitaler Raum hat eine jahrhundertealte Tradition, die erste mit Steinkohle betriebene Glashütte Deutschlands ließ der Rittergutsbesitzer Graf von Hagen 1892 in Potschappel errichten.
- Die größte Freitaler Brauerei, die Brauerei Herrmann Gerlach & Sohn, hatte ihre Wurzeln in der Döhlener Rittergutsbrauerei.
- Der Bergmann gern was zu trinken und erhielt als Deputat eine steuerfreie Prämie in Höhe von 10.000 Mark.
- Das VEB Edelstahlwerk „8. Mai 1945“ belieferte 17 Länder auf drei Kontinenten.
- Freital zählt heute zu jenen Orten, wo der Stahl gehärtet wird.
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